Was ist Matcha und woher kommt Matcha?

Was ist Matcha und woher kommt Matcha?

Jul 31, 2025Valérie Gott

Ist der Matcha-Hype eigentlich gerechtfertigt? Wo kommt Matcha her? Und ist Matcha wirklich gesund? Du hast die Fragen und wir die Antworten. In dieser dreiteiligen Blogreihe begeben wir uns auf die Matchaspur und beantworten alle Fragen die uns bisher zu Matcha gestellt wurden und die uns selbst riesig interessiert haben - also macht euch euren Matcha oder Iced Matcha Latte ready, lehnt euch zurück und lernt alles was es zu Matcha zu lernen gibt! 

Fangen wir ganz vorne an.

 

☘️ Was ist Matcha?

Matcha ist nicht einfach nur ein grüner Tee – es ist grünes Superfood in Pulverform. Anders als herkömmlicher Grüntee, bei dem du die Blätter aufgießt und dann wieder entfernst, trinkst du beim Matcha das ganze Blatt. Und das macht einen großen Unterschied: Mehr Geschmack, mehr Koffein, mehr Antioxidantien. Matcha wird aus den zarten Blättern der Tencha-Pflanze hergestellt, einer speziellen Sorte des grünen Tees, die vor der Ernte beschattet wird. Dieser Prozess erhöht den Chlorophyllgehalt und gibt dem Pulver seine intensive, smaragdgrüne Farbe.

Nach der Ernte werden die Blätter schonend getrocknet, von Stängeln und Adern befreit und anschließend in Steinmühlen zu einem feinen Pulver vermahlen. Und das Ergebnis? Ein samtiges Pulver mit intensivem Geschmack – herb, süßlich, leicht grasig – und einer ordentlichen Portion Koffein.

Matcha ist also nicht nur ein Getränk – es ist eine Erfahrung. Matcha ist unfassbar vielseitig. Gerade in der veganen Szene ist Matcha beliebt, weil er nicht nur wach macht, sondern auch viele Nährstoffe liefert. Für viele ist Matcha ein echtes Ritual – und genau darum geht’s auch bei der nächsten Frage.

 

🌱 Ist Matcha gesund?

Kurz gesagt: Ja, absolut – aber wie bei allem kommt es auf die Menge an. Matcha enthält eine hohe Konzentration an Antioxidantien, allen voran das sogenannte EGCG (Epigallocatechingallat), das entzündungshemmend wirkt, das Immunsystem stärken kann und sogar eine Rolle beim Zellschutz spielt. Es wird oft mit Anti-Aging, Gewichtsregulierung und besserem Fokus in Verbindung gebracht.

Außerdem liefert Matcha L-Theanin, eine Aminosäure, die beruhigend wirkt – sie fördert die Konzentration, ohne dich hibbelig zu machen. Das ist auch der Grund, warum Matcha so beliebt bei Menschen ist, die Kaffee nicht gut vertragen oder mögen. Der Koffeingehalt liegt bei etwa 30 mg pro halbem Teelöffel – weniger als bei einem Espresso, aber durch das L-Theanin spürst du die Wirkung viel sanfter und gleichmäßiger. Ein echter „Zen-Boost“.

Dazu kommt: Matcha ist kalorienarm, enthält Vitamine (z. B. A, B, C, E, K), Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen – also ein rundum nährstoffreicher Power-Drink. 

 

🌏 Woher kommt Matcha?

Matcha ist ein echtes Kulturgut – und seine Wurzeln reichen weit zurück in die Geschichte Ostasiens. Seinen Ursprung hat Matcha in China, und zwar während der Tang-Dynastie (7. bis 10. Jahrhundert), wo grüner Tee bereits zu Pulver gemahlen und mit heißem Wasser aufgeschlagen wurde. Doch erst in Japan wurde aus dem Teetrinken ein spirituelles Ritual – und genau dort hat sich Matcha zu dem entwickelt, was wir heute kennen und lieben.

Im 12. Jahrhundert brachte der buddhistische Mönch Eisai die Zen-Philosophie und die Kunst des Teetrinkens von China nach Japan. Er war es auch, der den Anbau der Teepflanze in Japan einführte. In den buddhistischen Klöstern wurde Matcha nicht nur zur Meditation, sondern auch als Heilpflanze und Energiequelle geschätzt – und das über Jahrhunderte hinweg. Aus dieser Tradition entstand die berühmte japanische Teezeremonie (Cha-no-yu), bei der nicht nur das Getränk, sondern auch Achtsamkeit, Dankbarkeit und Ästhetik im Mittelpunkt stehen.

Die Hauptanbaugebiete für Matcha liegen heute in Japan – insbesondere in Regionen wie Uji (nahe Kyoto), Nishio, Shizuoka oder Kagoshima. Dort herrschen perfekte Bedingungen: milde Temperaturen, viel Regen und nährstoffreiche Böden. 

Diese Kombination aus Tradition, Handarbeit und Natur macht Matcha zu etwas ganz Besonderem. Und weil jede Pflanze, jede Ernte und jede Verarbeitung ihre Eigenheiten hat, gleicht kein Matcha dem anderen. Deshalb ist hochwertiger Matcha auch ein echtes Luxusprodukt – und das zu Recht.

Kurz gesagt: Matcha ist mehr als nur ein Trend – es ist Jahrhunderte alte Teekunst, eingebettet in Achtsamkeit und Kultur.

 

🍵 Wie wird Matcha traditionell zubereitet?

Matcha ist nicht einfach nur ein Tee – es ist ein Ritual, fast schon Meditation. Die traditionelle Zubereitung ist dabei genauso wichtig wie das Pulver selbst. Und ja, es braucht ein wenig Zeit und Liebe – aber genau das macht den Genuss so besonders.

Du brauchst: eine Matcha-Schale (Chawan), einen Matcha-Bambusbesen (Chasen) und einen Matcha-Löffel (Chashaku).

Zuerst wird das Matcha-Pulver (meist 1–2 Bambuslöffel, ca. 1–2 g) in die Teeschale gesiebt. Warum sieben? Weil das Pulver extrem fein ist und leicht verklumpt – durchs Sieben wird es schön locker und ergibt eine bessere Schaumbildung. Danach wird ca. 60–80 ml heißes Wasser (idealerweise 80 °C, nicht kochend!) hinzugegeben.

Dann kommt der wichtigste Teil: das Aufschlagen mit dem Bambusbesen. Dabei bewegt man den Besen schnell in einer W- oder M-förmigen Bewegung, bis sich ein feiner, cremiger Schaum auf der Oberfläche bildet. Und das war’s auch schon! Du trinkst den Matcha direkt aus der Schale – in kleinen, achtsamen Schlucken.

Traditionell unterscheidet man zwei Arten:

  • Usucha (dünner Tee): 1–2 g Matcha auf ca. 80 ml Wasser – sanft und leicht

  • Koicha (dicker Tee): 3–4 g Matcha auf 40 ml Wasser – intensiver und cremiger, eher selten und bei Zeremonien verwendet

Was dieses Ritual so besonders macht: Es entschleunigt. Alles ist bewusst, von der Wasserwahl bis zur Handbewegung. Ein Gegenentwurf zum hektischen Kaffeetrinken – und ein Grund, warum Matcha auch heute noch als Tee der Achtsamkeit gilt.

 

Im nächsten Blog geht’s um Geschmack, Dosierung, Wirkung und darum, wer eigentlich Matcha trinkt (Spoiler: nicht nur Yogis 😉). Also bleib dran wenn du mehr erfahren möchtest. 

 

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